Sonntag, 18. Dezember 2011

Schneeschuhplattler

Bei traumhaftem 50cm Pulverschnee sind Martina und ich erstmalig heuer mit den Schneeschuhen ausgerückt. Unterlage ist noch nicht, anstrengend wars und traumhaft schön...

Mittwoch, 30. November 2011

Freitag, 25. November 2011

Pyrrhocorax graculus und ich

Nach dem vielen Kalk der letzten Touren (hihi...) gings heute in den Dolomit, um genau zu sein, auf die 2.400 m hohe Erlspitze im Karwendel.

Die landschaftlich eindrucksvolle, technisch einfache und mit insgesamt 6 Std. erträgliche Tour startete vormittags in Hochzirl beim Landes-Krankenhaus und führte mich nach zwei Stunden zum Solsteinhaus (1.805m). Hier hab ich gleich die schwere Jause: Apfel, Navel-Orange vertilgt, damit der Rucksack leichter werde...

Am Haus vorbei geht es dann ein bis zwei Stunden nordwestlich vorbei an idyllischen, vertrockneten Bergwiesen, zahlreichen Quellfassungen, vereinzelten und knorrigen Latschen durch auffallend bizarre Felslandschaft mit Türmen und senkrechten Steinschichten 600 Höhenmeter hinauf zur Erlspitze.

Nachdem die obligatorischen Panoramafotos mit "AutoStitch Pano" am neuen iPhone gemacht und die "Schinken-Bio-Tilsiter-Stullen" verdruckt waren, gings wieder zurück an den Start! Der Käse wird immer freitags mit der Bauernkiste geliefert und ist vom anderen Milchstern aus Volders.

Begegnet bin ich nur zahlreichen Berg-Dohlen (Pyrrhocorax graculus), die mir meine Vollkorn Manner streitig machten, mir dann wieder zeigten, wo in der Luft die Thermik ist -  und beim Heimwärtsgehen zwei urigen Locals, denen meine kurze, schwarze Hose gut gefiel. Als es dann schattig wurde, leistete mir meine neu erworbenes Merino-Schafwoll-Weste von Icebreaker gute Dienste.

Berg heilt!

Samstag, 19. November 2011

Lederstrumpf in der Leutasch


Mein heutiges Objekt der Begierde war die Gehrenspitze (2.367 m) im Wetterstein-Massiv.

Das Wetter ist seit Wochen und trotz dem nahenden Dezember traumhaft, spr. wolkenfrei, sonnig, inversiv und Bergtouren in der 'Kurzen' mit T-Shirt möglich!

Startpunkt war die kleine Bäckerei mit den viiiiielen Golatschen in Leutasch-Gasse (1.115 m) 9.30 Uhr.

Bei den Steinstufen vor dem Bäcken beginnt der Steig. Sehr steil führt er im Wald bis ca. 1.450 m. Dabei muss man Orientierungsläufer, Lederstrumpf und Spähtrupp in Personalunion sein. Der Weg wird seit längerem nicht mehr betreut, vermutl. wegen seiner Steilheit, dem potentiellen Steinschlag und letztendlich dem Parkplatzmangel im Ortsteil unten. Das heißt: mit viel weiblicher Intuition ständig nach grau überpinselten Markierungen suchen, teilweise wieder zurückgehen, unter Bäumen durchrobben, Steinmandln finden...

Dann quert man in die markante Schuttrinne (am Bild rechts zu sehen!), die die Südflanke durchzieht und steigt in dieser bis zum Ostgrat. Hier hat man durch die steil abfallende Nordwand plötzlich den traumhaften Ausblick ins Puittal, auf die Schüsselkar- und Scharnitzspitze. Dann über den Ostgrat bzw. in dessen Südflanke zum Gipfel weitermarschieren.

Oben gabs zwei ordentliche Schinken-Käse-Stullen in die Figur und Vollkorn-Manner als Bergdessert! Geschwind noch ein paar Panoramen knipsen. Und dann schauen, dass man wieder runterkommt.

Ca. 5 Stunden sollte man für diese Tour einplanen. Berg heilt!

Freitag, 11. November 2011

Herbsttouring

Während im Inntal bis frühnachmittags hartnäckiger Nebel lag, war ich frohen Mutes im Karwendelgebirg' unterwegs: (und mit mir eine Dohle und zahlreiche Gämsen...)

Von Auland hinauf zur Nördlinger Hütte, über die Freiungen zur Kuhlochspitze, hinunter zum Solsteinhaus, über den Höttinger Schützensteig hinunter zur Magdeburger Hütte und dann über den Schleifer Steig ins Tal zum Bahnhof Kranebitten...

Dienstag, 1. November 2011

Mittenmandl über Hochzirl

Um Feinmotorik und Orientierungssinn (hihi) zu schärfen gings heute wieder ins Gelände. Und das nicht zu flach! 

Beim Krankenhaus Hochzirl (997m) parkte ich das Auto und los gings zu einem meiner Projekte, zum Mitterbergl zwischen Ursprungs- und Grieskarbach.

Hier führt kein normaler Weg mit bunten Markierungen, nein, hier benötigt man viel weibliche Intuition, stramme Wadeln und ein wenig Mut, wenn man durch glitschige Bachbetten, Schrofengelände, staubige Schotterreisen, kratzige Latschengürtel und steile Bergwälder sein Ziel erreichen will.

Ab und an zerlegts einen, dann muss man wieder auf allen vieren hinaufkrabbeln und Profil auf den Schuhen wäre auch kein Fehler...

Oben am Mitterbergl (1.710m) angekommen wird man dafür mit einem Bergpanorama vom Feinsten auf die Freiungen, einem Paktl Zitronen-Manner und ein paar kräftigen Schlucken Wasser belohnt! Unten beim Auto war die sechste Stunde noch nicht um. Der Berg eilt...

Sonntag, 30. Oktober 2011

Spätherbst Abgewöhntour

Darf im Spätherbst nicht fehlen: die Tour (zum Abgewöhnen) über die Nördlinger Hütte rauf zur Reither Spitze (2.374m - auch Lehnspitz genannt), Abstieg zum Reither Joch und dann übers schneeige Härmeleskar zur Seefelder Spitze (2.221m).

Oben hatte ich einen traumhaften Ausblick auf das Karwendel! Hier gut zu sehen die Wimmertürme, der Ursprungsattel, Kuhlochspitze, Erlspitze... Berg heilt.

Samstag, 29. Oktober 2011

Absamer Klettersteig

Ein halbes Jahr hab ich ihn mir bereits vorgenommen, den neuen Absamer Klettersteig. 

Dieser führt nahe dem oberen Parkplatz um die 600 Höhenmeter hinauf, wurde sehr schön geführt, gesichert und man hat permanent einen traumhaften Ausblicken auf das ganze Halltal bis zum Stempel- und Lafatscherjoch.

Nach dem Ausstieg hat man dann noch ca. 300 lockere Höhenmeter vor sich bis zur Bettelwurfhütte. Diese ist um diese Jahreszeit nicht mehr bewirtschaftet, doch der klare Blick ins Inntal und auf die Tuxer Berge entschädigt vieles.

Hinunter gehts dann recht steil, nicht sehr knieschonend und mit einem nicht zu geringen Geröllanteil... Berg heilt!

Minigalerie

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Schrittfalten-Paarhufer

Es gibt sie noch, die freundlichen Nachbarn, die auf einen ein bisschen schauen: dass der Gürtel nicht zu eng geschnallt werden kann und auch der Zahnhydrauliker ab und an was zu tun hat...

Der diabolische Hörnerträger bereitet seine rote Mandelmasse auf dem gestaubten Zucker über der Engadiner Nusstorte aus... Weiße Hörner, dicke Nase und starke Falten im Schritt deuten eindeutig auf mich hin.

In diesem Sinne: "Das Beschte isch eppas Guates!" Danke vielmals Maggi und Anita - bis zum nächsten Jahr, hoffentlich.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

YOGI-APP 2: das 3. Auge



 Von meiner Tante Irmgard habe ich zum Geburtstag das "3. Auge" geschenkt bekommen. Ein origineller Schlüsselanhänger, der jeder Yogini einen bewundernden Ausruf entlockt. 

Ist doch in der Yogalehre das 3. Auge, wie folgt, beschrieben:  "Das 3. Auge befindet sich beim Menschen auf dem Punkt genau zwischen den Augenbrauen. Es ist ein häufig benutzter Konzentrationspunkt. Dadurch wird die Hirnanhangsdrüse stimuliert, die für die Intuition des Menschen eine wichtige Rolle spielt."
Und jetzt kann ich mir das endlich bildhaft vorstellen. Danke vielmals!


YOGA-APP 1: Yogi am Berg


Es spricht sich halt doch herum, wenn man ein neues Hobby hat. So ist es auch mir passiert und schon wird man mit lauter wunderbaren "APPS" eingedeckt. 

Dieser süße Yogi schreckt auch nicht vor Tiefsttemperaturen zurück. Nach alter Tradition isst und trinkt er nichts, sondern widmet sein ganzes Ich der Meditation. Was mir ein bisschen Sorge macht, ist seine Hautkonsistenz. Schaut so aus, als ob er sich mit seiner gehäkelten Decke in Symbiose befindet. Mein liebes Schwesterlein Raina hat ihn mir vemittelt. DANKE!

Sonntag, 23. Oktober 2011

Blogging about Cocotting

Mit sechs dieser kleinen, bunten Schmortöpfchen, spr. Mini-Cocottes wird zur Zeit dank Eltern und Schwester unser täglich Abendmahl verfeinert.

Diese entzückenden Kochutensilien werden 200km nord-östlich von Paris von Le Creuset seit 1925 gefertigt. Ursprünglich ausschließlich aus Gusseisen, inzwischen auch in Steinzeug.

Diese kleinen Kasserolen sind außen klein und innen riesig. Satt wird man! Außerdem bleiben pikante wie süße Gerichte ewig warm. Und sie sind hübsch anzusehen! Daumen ganz nach oben.

Als erstes wurde von Martina ein Mini-Lauch-Gratin gezaubert. Dann kamen die Chicken-Pot-Pies drann. Achtung extrem lecker. Heute musste ein Vier-Käse-Makkaroni-Gratin drann glauben. Und jetzt wollen wir wieder einmal was Normales essen....

Bergschuhwerktag

Ausgangspunkt war heute unser ca. 1.000 Seelen starkes Heimatdörfchen Reith wo der Schnee fällt.

Bei spätherbstlichen bzw. frühwinterlichen Verhältnissen arbeiteten wir uns am Westhang des Rauhenkopfes, ab und an durch lichte Lärchen- und Bergwälder, bis zum ehemaligen Alpengasthof Schartlehner auf 1.856m hinauf.

Dieser mehrgeschoßige und immer noch grob verputzte Hof wird leider seit vielen Jahren nicht mehr bewirtschaftet, ist aber wegen dem halbwegs bequemen Tisch und einer Bank gemütliche Ruhestätte für Nördlinger Hütte- bzw. Reitherspitzgeher. Berg heilt halt.

Samstag, 15. Oktober 2011

gnothi seauton

Traumhaftes Wetter - und ich konnte wieder an meinem Projekt "gnothi seauton" weiterarbeiten. 

Also nix wie rauf zum "Schartlehner" und dort mehrere Stunden einen begehbaren Weg zum "Ursprungsattel" suchen. Quer durch Latschen schwingen, an senkrechten Abbrüchen herumkraxeln, über kahle Bergrücken herumturnen. Gut, dass mich keiner sieht. Und irgendwann hab ich wieder aufgeben müssen...

Zwischendurch hab ich mich mit Christls Schokolade "Feige mit Honig gefüllt" belohnt.

Berg heilt!

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Frankfurter 2.0

Dienstag Mittags gings los: Alex, Michael und ich gingen auf große Fahrt - mit 170 km/h Durchschnitt - und zwar nach Frankfurt am Main. Eine Stadt wie ein großes Rotlichtmilieu inkl. Wolken-kratzern, sauber aber menschenleer.

Genau dort war zwei lange Tage ein webEdition Seminar, wo wir mit deutschen Programmierern, Nerds und Azubis vieles lernen konnten: von Internationalisierung über Arbeiten mit HTML 5, Mobile Devices und Barrierefreiheit bis hin zu Zukunftsaussichten unseres täglich verwendeten Content Management Systems.

Ein guter Teil davon war sehr interessant, die nächtliche Unterbringung in einem Hostel (nie Frankfurt während der Buchmesse anfahren...!) mit Kinderbetten und IKEA-Falt-Couch ging recht gut, die abendlichen Skyline Spaziergänge im Regen und das verdiente Ausklingen-lassen bei Pasta, Tsatsiki und mexikanischen Nachos hatten nachhaltig positive Auswirkungen auf uns Tiroler WEB-Volk.

Sonntag, 9. Oktober 2011

Trudis verborgenes Talent...

Nach einem opulenten Raclette-Essen und stundenlangem Geschenkeöffnen war endlich eine Runde Cranium drann!

Bei diesem Gesellschaftsspiel (ab vier Personen) wird mann schlagartig zum Schauspieler, bildenden Künstler, Wortakrobaten oder zur gelenkten Pantomime.

Trudi, Olivers Freundin und im Spiel mein Gegenüber musste "blind" einen Begriff zeichnen. Und manchmal sitzt man auch wirklich eine Sanduhr lang auf der Leitung, bis man hier den Begriff  "Bierbauch" erratet...

Samstag, 8. Oktober 2011

Sonntag, 2. Oktober 2011

Sonntägliche Ehepaarung

Einmal Karwendel immer Karwendel.

Nach einer kurzen Fahrt nach Hoch-Zirl parkten wir dort gemütlich und wanderten bei traumhaftem Herbstwetter und seelenalleine durch den "Lackenwald" hinauf zum sog. "Brunstkopf".

Hier wurde alles Schweißnasse in der Mittagshitze getrocknet und der magere Vorrat an Äpfeln, Schokolade und Wasser geleert.

(Und endlich weiß ich jetzt, wo ich genau gehen muss, wenn ich nach den Freyungen nicht noch den gefühlt senkrechten und einst durch Hagel geschädigten Wald hinuntertaumeln will...)

Berg heilt!

Sonntag, 25. September 2011

Downhillibillies near Oberperversfuß

Am Sonntag sind Martina, Laura und ich auf das Rangger Köpfl marschiert. Und das von Ranggen aus - nicht die Senioren- und Kinderwagenstrecke von Oberperfuss. Traumhaftes Bergwetter war gegeben.

Steile 1000 Höhenmeter später kamen wir am Alpenrosenweg aus dem Wald, um gleich einige ältere Semester zwischen den ersten Schneeresten beim Granten- und Moosbeerbrocken zu beobachten.

Oben hat man eine wunderbare Aussicht auf Innsbruck, das Karwendel-Gebirge, den Wetterstein und die Tuxer Alpen.

Beim Runtergehen konnten wir immer wieder Downhiller beim Stürzen, Fahren, Kichern und Fluchen beobachten. Berg heilt!

Samstag, 24. September 2011

Freyungen

Am Samstag wars wieder einmal so weit. Ich bekam "Freigang".

Also warum nicht wieder einmal hinauf entlang dem geliebten "Kaltwasserbach" auf die "Nördlinger Hütte" gehen?

Podcast: Bitsundso
Pause 1: Apfel

Hinunter zu den "Rauhkar Gruben" und vorbei an den zackigen "Ursprungstürmen", dem lieblichen und grün bewachsenen "Ursprungsattel" (wo eine Abzweigung zur Eppzirler Alm führt) und über Schotterreisen rüber zu den "Wimmertürmen."

Podcast: Fanboys
Pause 2: Waffel Ritter Sport

Dann gehts bei traumhaftem, sonnigen Herbstwetter entlang dem "Freyungen Höhenweg" in einem stetigen Hinauf und Hinunter bis zur "Kuhljochspitze".

Podcast: Mobilemacs
Pause 3: Weiße Rittersport

Hier nimm ich den Weg zum "Kreuzjöchl" und gehe weiter über unmarkiertes Gelände zum "Garberskopf" und muss nur mehr an der "Gurglscharte" und an den "Zäunlköpfen" vorbei bis zum "Brunstkopf."

Podcast: TouchTalk Plus
Pause 4: Kekse mit vielen Zähnen beim Schaferhüttl

Nun beginnt der mühsame Teil, hinunter durch den "Pleiner Wald", über Schotterreisen und moosige Bachbetten bis zum "Brunnsteig", der zum Landeskrankenhaus Zirl führt. Anschl. nimm ich den "Welscher Weg" hinunter zum "Leithener Sagl", bzw. "Ursprungsbach" (der dann zum Schlossbach wird). Drüben auf der anderen Talseite gehts wieder hinauf nach Leithen und dann heim nach Auland.

Musik: Boheme von Deep Forest
Uff: 10 Stunden sind um, ca. 2.000 Höhenmeter sind absolviert, ungefähr 23 Kilometer hab ich in den Oberschenkeln und aus den Trailschuhen dampfts bereits!

Martina wird langsam ungeduldig und das Essen duftet bereits und Berg heilt!
Und hier gibts noch ein paar Eindrücke, aufgenommen mit der Sony NEX-5

Sonntag, 18. September 2011

Schafskälte

Wie nicht anders zu erwarten, musste gerade am heutigen Sonntag ein Kälteeinbruch zu uns nach Tirol kommen.

Trotz des schlechten Wetters machten Martina und ich eine Wanderung vom Klammwald (900m) über Zirl, vorbei am Kohlstattl, Nockers Mösl und der Brunn Alm über den Brunnsteig zur Garbers Alm auf 1.497m.

Nach einem knackigen und kräftigenden Apfele gings wieder retour und zum Trocknen in die blaue Backstube!

Immer dabei das selbstgemachte Sportlersaftl nach Doris' Art:

  • 1 Liter Wasser
  • 30 g Schwarzer Ribisl Sirup
  • 30 g Maltodextrin
  • 1 g Kochsalz

Samstag, 17. September 2011

Auf Goethes Spuren

Aufgrund düsterer Wetter-Prognosen plante Christian und ich eine gemütliche Bergtour auf die Seegrube - dass, fals der Regen uns zu hart erwischt, wir bequem ins Tal "zurückgondeln" können.

Auf der Seegrube war allerdings bereits eine stabile Wetterlage und so konnten wir uns - vorbei an den rostigen Lawinenverbauungen - auf das Hafelekar hinaufschrauben.

Hier heroben findet man Menschen aus allen Herren Ländern: da wird plötzlich am Boden von Aserbaidschanern lautstark gepicknickt, Inder in edlem Zwirn und mit auf Hochglanz polierten Schuhen staksen in der Landschaft herum, Holländer wundern sich über so viel Höhe und hübsche Italienerinnen halten Modeschau...

Nachdem der samstägliche Sirenentest erfolgreich verlief, beschlossen wir, unsere Wasserblasen wieder aufzufüllen und uns auf den Weg zu machen, den Goetheweg. Diesem gut ausgebauten Weg folgt man gemütlich ca. eineinhalb Stunden Richtung Osten, bis man auf der großräumigen Arzler Scharte herauskommt. Hier gilt es dann, gutes Schuhwerk anzuhaben und die langgezogenen und von Innsbruck aus gut sichtbaren Schotterreisen konzentriert hinunterzulaufen. Stark transpiriert und mit kalkweißem Schuhwerk gehts noch ein wenig durch die aufgeheizten Latschen und dann schräg durch den Bannwald zur Arzler Alm und wieder heim zum Rosnerweg.

Hier wurden unsere schwächelnden Lebensgeister von der Schwiegermutter mit Kuchen, Kaffee und Saft wieder erweckt. Berg heilt!

Samstag, 10. September 2011

Viel los in Moos...

Frohen Mutes und bei traumhaft schönem Wetter war heute für unsere Tochter Laura und ihre Bullterrier-Dame Momo Premiere: rauf auf die Hohe Munde!

Wir ließen das Auto in der Leutasch im Ortsteil Moos stehen und waren nach ca. einer 3/4 Stunde auf der brosentrockenen Rauthhütte auf 1.605 Meter angekommen.

Erschwerend kam hinzu, dass der Bulli heute unter starken Blähungen litt und seine Umwelt dementsprechend leiden ließ...

Von dort gings dann ca. zwei Stunden lang durch den Latschengürtel und dann über fast nur mehr steiniges Gelände relativ steil hinauf bis zum 2.592m hohen Ostgipfel.

Jausnen, schlafen, fotografieren und die grandiose Aussicht genießen war bald getan und dann musste nur noch der mühsame Abstieg - ca. 1.400 Höhenmeter! - bis zum Auto erledigt werden...

kurz nachgedacht:

  • bei traumhaftem Wezzer kann man gut mit Trail-Running-Schuhe rauf und runter gehen
  • ein halber Liter Wasser ist definitiv zu wenig
  • um 8.30 Uhr weggehen ist zu spät

Dienstag, 6. September 2011

Bio-Tilsiter am Wildofen

Nach einer abenteuerlichen Fahrt (ohne Guide Martina) in unserem Allrad-Kangoo über den Kolsassberg (inkl. Wiesenbefahrung, Bachdurchquerung, Überwinden unterschiedlicher elektrischer Viehzäune...) kamen wir zur "Soo" (= Sagalm), wo wir dann auch das Auto nahe den unzähligen, weidenden Kühen stehen ließen und uns frohen Mutes in Richtung Wildofen machten.

Der Wildofen erreicht stattliche 2.553 Höhenmeter und wenn nicht gerade Nebelschwaden hinaufwabern hat man einen famosen Blick auf das Inntal und die gegenüberliegenden Karwendel-Gebirgszüge.

Von der Sagalm führt kein markierter Weg auf diesen typischen Wintergipfel, so mussten Laura, Momo und ich über festes und loses Urgestein uns steil hinaufarbeiten.

Am Gipfel gabs dann ein Apfele und eine Bio-Tilsiter-Semmel vom anderen Milchstern, die Sonne ließen wir uns auf den Rücken scheinen und die Welt war in Ordnung.

Samstag, 27. August 2011

Retsprite und Gremlins
oder was die Griechen alles haben!

Das fing ja alles schon gut an. Ein Fluglotsenstreik wurde für unseren Abflugstag angekündigt. Banges Warten folgte und dann endlich die Entwarnung um 1:00 früh: der Streik ist abgewendet. Juhu! Diesmal ging es ganz elegant und furchtbar bequem mit Ollis neuen Auto zum Münchner Flughafen. Dort habe wir gottseidank noch für Weisswürste und Bier Zeit gehabt. Denn im Flieger wird ja schon gespart und wir wurden mit 2 Tropfen Cola und einem Schlabbersandwich abgespeist. Hoch lebe, im nachhinein, "Do&Co"-Catering bei Lauda-Air, wo wir das beste Lachsfilet ever aßen.

Geschmack braucht keine Würze!
In Karpathos angekommen, begrüßte uns gleich ein orkanartiger Wind, der Stoffi gleich Tränen der Glückseligkeit in die Augen trieb. Im Hotel Irini erwartete uns schon Yannis, der Besitzer, der gottseidank weder unseren Zimmerwunsch noch eine bessere Matratze bereithielt. Aber das Zimmer stellt sich als Glücksgriff heraus. Ebenerdig mit Blick auf den Pool und das Meer, war es durch einen vorgesetzte Laube wunderbar kühl und passte perfekt. Der neue Koch des Hotels dürfte von Gewürzen noch nie etwas gehört haben. Ganz gleich, was man isst. Da muss erst einmal Salz und Pfeffer dran. Zur Not auch noch Ketchup. Aber er schaute auch schon so zart aus. Der kann nur lieblich kochen!

O sole brennero!
Vor lauter "endlich Sonne" habe ich mir schon am ersten Tag einen gewaltigen Sonnenbrand eingefangen und musste ca. 3 Tage lang ein "Schattendasein" führen, wie auch unser liebster ältester Sohn, der heuer das erste Mal auf Karpathos weilte. Stoffi fuhr ja schon total gebräunt in den Urlaub und musste nichts mehr befürchten.



Surfen, bis die Martina schreit!
Heuer war soviel Wind, dass am zweiten Urlaubstag die Surf-Station gesperrt werden musste. 8-9 Beaufort sind einfach zuviel. Stoffi zerstörte heuer nur 2 Gabelbäume (Materialfehler, jaja!! Ich glaube eher, dass er immer ein zu großes Segel verwendet hat. Aber was weiß der Laie). Er hat aber dadurch unsere Versicherung weidlich ausgenützt und das ist ja toll. Oliver und er lieferten sich ein paar schöne Rennen, die einmal fast zu einem Zusammenstoß führten. Sind halt doch noch Kinder! Der Wind war zum Surfen einfach perfekt und auch als Strandlieger hatte man es immer kühl. Die Mannschaft rund um das Münchner Kindl Alexandra bei der Surfstation Club Mistral war wieder wunderbar. Alles super vorbereitet und sehr freundlich und hilfsbereit.

IHAAA!
Stoffi ist eigentlich ein Tierflüsterer. Das wurde wieder bewiesen, als im Nachbargrundstück eine Eselin auf ihn aufmerksam wurde. Kaum ging er an ihrer Koppel vorbei, schon trabte sie heran um ein paar Minuten an Stoffi herumzuknabbern. Und da soll man nicht eifersüchtig werden.

Carcassonne
DIE Entdeckung als Sommerspiel auf dem iPad. Das hat einfach so viel Spaß gemacht. Wir saßen da zu dritt im Restaurant unseres Vertrauens und lieferten uns Schlachten auf Burgen, Straßen und Feldern. Einfach genial.
Unser Gremlin
Nach ein paar Tagen kam ein kleiner "Gremlin-Hund" neu ins Hotel. Der Hotelbesitzer Yannis hatte den Welpen seiner Tochter geschenkt. Diese Promenadenmischung in Meerschweinchengröße pirschte sich an nichts ahnende Gäste ran und versuchte, Ihnen den Schlapper zu klauen. Da der süße Racker erst 8 Wochen alt ist, hofft man auf Besserung. Stoffi hatte sich gleich am Anfang durch leichtes "am Kragen packen und schütteln" Respekt verschafft. Und der liebe Hund wurde "Bella" getauft, aber nach genauem Hinsehen haben wir erkannt, dass es ein "BELLO" ist. hihi!

Das Internet des Grauen
Wie auch schon letztes Jahr musste man sich diese "depperten" Zugang-Codes zur Internetbenützung eintippen. Nach gefühlten 3 Sekunden, wenn man etwa einen Artikel lesen wollte, war dieser Code wieder einzutippen. So etwas von mühsam!!! Aber wir wurden belohnt. Denn 4 Tage gab es gar kein Internet. Die griechische Antwort auf unsere tägliche Frage, wann denn das Internet wieder funktioneren würde, war jeden Tag : avrio (morgen)

Fazit
Es war wieder toll und die Leute (bis auf ein paar Wiener, aber das erwartet man ja schon fast) rundherum waren alle sehr nett und freundlich. Ja, wir denken schon an eine Wiederholung. Weil es einfach passt!!!

Wellen wogen und Wind weht!!!
PS.: Retsprite = Retsina mit Sprite

Regen, Graupel, Schnee, Blitze und Donner

Um sechs Uhr in der Früh war Startschuss für mich und weitere 1200 Teilnehmer des Karwendelmarschs 2011 in Scharnitz. 

Zuerst düsten die Läufer weg, dann kam das gewöhnliche Marschvolk drann. Interessanterweise ist man gleich ein bissl im Wettkampffieber. Man versucht, auf ebenen oder abschüssigen Wegen zu laufen und aufwärts nicht den Anschluss an die "Vordermänner" zu verlieren.

Über Fortsstraßen und Wanderwege (die sich zu einem Gutteil in Bachbetten verwandelten) geht es von Scharnitz in Richtung Karwendelhaus (1.771 m). Teilweise bei starken Regenschauern und Graupeln. Weiter geht es über die Falkenhütte (1.848 m) Richtung Eng (1.227 m).

Hier war für mich mittags kurz nach 12 Uhr nach teilweise mühsamen 35 km Schluss. Stark unterkühlt war ich froh, dass ich bald mit zwei Bussen wieder zurück nach Scharnitz gebracht und dort gleich von Martina heimgefahren wurde. Gleich in die Badewanne, anschließend den Luxuskörper einölen und sofort ein Schlafele machen, war angesagt. Und der Muskelkater hat sich auch schon angemeldet... Berg quält!

zur Karwendelmarsch Homepage

Was mir gut gefallen hat:
  • bei den verschiedenen Hütten waren sog. Labstationen mit Tee, Holersaftl, Bananen und Florentiner Keksen aufgebaut
  • Bananen, so musste ich feststellen, sind sehr bekömmlich und belasten einen beim anschließenden Weitermarschieren überhaupt nicht
  • unglaublich - über 400 freiwillige Helfer machten den Event erst möglich
  • landschaftlich ist diese Route, so man was sieht, wunderschön gewählt
  • an der Beschilderung, wo es lang geht, gibts auch nichts auszusetzen. Hier sind Profis am Werk.
  • unglaublich, von wie weit zum Teil die Teilnehmer für den Karwendelmarsch angereist sind
  • und unglaublich, was teilweise die weiblichen und männlichen Wanderer für eine gute Kondition haben
Was mir nicht so gefallen hat:
  • der Tee hatte Kernschmelz-Temperatur und war nicht auf die Schnelle zu trinken
  • der Busfahrer und seine Geldeintreiberin in der Eng waren äußerst mühsam
  • Regen, Graupel, Schnee, Blitz und Donner waren für mich extrem kräftezehrend
  • das Abstempeln der Teilnehmerkarte bei den verschiedenen Hütten bzw. Labstationen ist bei Regenwetter und kraftlos bis zitternden Händen sehr unpraktisch
Was ich nächstes mal besser machen muss:
  • lange Hose mitnehmen
  • Socken zum Wechseln mitnehmen
  • Kappe, Mütze und Handschuhe mitnehmen
  • regenabweisende und atmungsaktive Jacke mitnehmen
  • Fotoapparat daheimlassen - man hat eigentlich keine Zeit dafür
  • eiskaltes Wasser durch eiskalte Elektrolyte ersetzen
  • Regenschirm ist vor allem beim Hinuntergehen unpraktisch, da man dann die Wanderstecken nicht verwenden kann
  • sich erst am Morgen des Laufes anmelden. Kostet zwar ein bissl mehr, dafür kann man es bei einem so bescheidenen Wetter wie heute sein lassen...
  • den ganzen Bewerb langsamer angehen, dafür dann bei den Steigungen und am Schluss Gas geben!

Mittwoch, 24. August 2011

Stoffl erklärt Momo die Welt...

Wir waren noch gar nicht richtig vom Surf-Urlaub retour, musste ich schon wieder mit Laura und Momo rauf auf die Nördlinger Hütte.

Um 7.30 gings bei angenehmen morgentlichen Temperaturen los und ein bissl nach Neune waren wir bereits auf der Hütte zum "zNüni" angelangt. Laura wählte eine Brettljause, ich den Apfelstrudel ohne alles mit nix.

Beim anschließenden Repetieren der zahlreichen Berggipfel lauschte die weiße Kampfrumänin angestrengt den Bergnamen - fiel aber dann vor lauter Langeweile sofort in den verdienten Tiefschlaf.

Anschließend gings über das Schartlehner Haus (gebaut 1809) wieder runter ins Tal.

Berg heilt! Und noch mehr Fotos gibts hier!

Montag, 8. August 2011

Nass, rutschig und hat Luft...

Das Wetter kann im Augenblick gar nicht schlecht genug sein, dass Laura, Momo und ich nicht trotzdem draußen unseren Spaß haben. Die Abenteuer reichen von senkrechten Waldstücken in Richtung Schartlehner Haus bis zur Schlossbachklamm in Richtung Mittenbergl.

So reicht im Augenblick unser Panoptikum von aalglatten Wurzeln, steinigen Bachbetten mit eiskalten Bächen, die aufgrund der vorherschenden Witterung ordentlich Wasser tragen über schroffe Schotterreissen, Tierlosungen in allen Härtegraden, Flechten und Moose - denen wieder Leben eingehaucht wurde bis hin zu gruseligen und ehrfurchtseinflößenden Tiefblicken in die tiefen Täler.

Lauras weißer Bullterrier Momo ist immer dabei, unerschrocken, wendig, Allrad.

Sonntag, 24. Juli 2011

Eisbein am Berg

Wir schreiben heute den 24. Juli. In Worten zwanzigundvier. Vom Küchenfenster aus konnte man auf den Bergspitzen hinter dem Nebelweiß ein Schneeweiß vermuten. (Martina hat zur Sicherheit gleich schon mal das Handtuch geschmissen!)

Und so war es dann auch vor Ort. Nach unangenehmem Dauerregen kamen im oberen Drittel starker Schneefall und noch eisige Winde dazu. (Der Chillfaktor ist dem Autor bekannt!)

Mit kurzer Hose, T-Shirt und geröteten Haxen konnte ich oben in der Nördlinger Hütte das blanke Entsetzen in den Augen der Wirtsleute erkennen...

Jetzt noch geschwind ein paar eisige Schlucke Wasser mit Bio-Tilsiter-Stulle zu sich nehmen. Und dan nix wie runter. Berg eilt...

Freitag, 22. Juli 2011

7 bis 30°C

Bei unangenehmen 7°C musste ich Donnerstag morgens um 7 Uhr mit dem Motorradl über den Brenner um dann bei knappen 30°C drei Stunden später in Gargano anzukommen. Strahlend blau präsentierte sich der nördliche Gardasee.

Und fein wars bei Pia und Alex. Tischtennis, Frühstücken, Speedminton, Kaffeetrinken, Schwimmen, Eisessen, Bocchia, Grillen, Schlafen. Am nächsten Tag gings wieder bei starkem Rückreiseverkehr und durch drei Gewitterschauer heimwärts!

Montag, 18. Juli 2011

Wandertag mit Stoffl und seinen nassen Socken

Um 4 Uhr früh rasselt der Wecker und Martina zeigt mir den Vogel. Der Rucksack ist bereits gepackt, die Beißerchen geputzt, der Deo gerollt und der Darm entleert. Alles ist noch dunkel, so gut wie nichts zu hören. Den Tau auf den langen Grashalmen nimm ich mit meinen bunten Ultralight-Salomons in Reith gleich mit. (Nur nasse Socken sind gute Socken - vor allem gleich am Anfang einer Tour!)

Um 6.30 bin ich bereits ein Stockwerk höher auf der Nördlinger Hütte, 2.239m. Der Kamin gibt erste Rauchsignale ab und die ersten Zigaretten werden von den Hüttengästen gequalmt.

Die Platypus-Wasserbeutel sind an der Quelle bis zum Bersten gefüllt. Der Föhn heroben ist breits durch und am Joch deutlich zu spüren. (Segelflieger Andi wird sich freuen!)

Weiter gehts hinunter zum Ursprungsattel, 2.096m. Die Schafe sind gerade beim Aufwachen. Überall auf den Schotterreisen sind kleinere Gamsrudel vor mir auf der Flucht. Hier heroben ists immer toll: Erstaunliche Geologie, ehrfurchtseinflößende Tiefblicke, rostende Drahtseile, an denen man sich nicht festhalten will, das morgendliche Fotolicht...

Hier startet nun der Freiung Höhenweg. Vorbei an den schroffen Wimmertürmen, ausgesetzten Freiungspitzen gehts bis zur Kuhlochspitze und dann wieder hinunter über das Höllkar bis zum Solsteinhaus, 1.806m. Es ist jetzt genau 10 Uhr und in einer windgeschützten Wiesenmulde hab ich mir neben den Schafelen ein Paktl Manner verdient. (Ein bissl weniger Zucker könnten sie da reintun...)
Entlang dem Jöchlwald gehts ca. 400 Höhenmeter durch Latschen hinunter in Richtung Kristenalm und bei der Jagdhütte auf den sog. Gipfelstürmerweg. Dieser führt am Fuße des impossanten Solsteinmassives wieder in mühsamen Serpentinen hinauf auf knappe 2.000 Höhenmeter, wo mich am Joch schon Kälber und Kühe willkommen heißen! Wieder wird gerastet und fotografiert.

Jetzt wirds langsam ein wenig mühsam. Die Ohren tun weh vom engen Kopfhörerbügel, die Oberschenkel geben bereits Milch, die Knie schmerzen, die Haut hat schon Farbe angenommen und das Funktionsleibchen klebt wieder am Rücken. Aber hier ist umdrehen ganz doof.

Also nix wie weiter: zuerst muss ich über den "Arzler Kalk" wieder steil und "unwegsam" hinunter ins Kleinkristental und von hier wieder rauf auf den Frau Hitt Sattel, 2.370m, wo ich um 14 Uhr leicht geschlaucht eintreffe.

Jetzt hab ich nur mehr den gemütlichen Schmidhuber-Steig zur Seegrube zu bewältigen. "Down-Ander" ist mit Kumpane hier heroben in der Luft und beide zeigen sie mir zum Abschluss meiner tollen Wanderung, wieviele G so ein Segelflieger im Sturzflug aushält. Dann gehts per Bahn hinunter zur Hungerburg, wo bereits ein Schwimmbad mit Kaffeetschele und Kuchele bei den Schwiegereltern auf mich warten. Den Harry Potter im Kino sitze ich nur mehr auf einer Backe ab. Berg heilt!

Donnerstag, 14. Juli 2011

Lauritas erstes Viertel

Eines von vier Vierteln ist bald komplett. 23 Jahre - in Worten Dreiundzwanzig.

Viel Erlebtes, viel Gelerntes und beinahe alles sehr erfreulich.

Mit lustigen Wohngenossen, einem weißen, turbulenten, haarigen Muskelpaket und viel Ausdauer bei Fitness, Uni und Arbeit.

So mögen die in Tirol gebliebenen das! Alles Liebe zum Gepfurtzeltag - mein Helmgesicht!!! 

Dienstag, 12. Juli 2011

Vie Ferrate (Bergsteiger-Latein)

Nach einem kleinen Frühstückchen waren Benni und ich am Dienstag um 7 Uhr morgens bereits unterwegs nach Salzburg. Endlich wieder einmal Laura umarmen! Und das bei einem Sommertag erster Güte.

Gleich nach der Ankunft (der Herren) gings ab zum Salzburger City Wall Klettersteig am Kapuzinerberg. Dieser schaut von unten eher mickrig aus - sollte aber aufgrund mehrerer knackiger Überhänge nicht unterschätzt werden.

Verschwitzt, im Outfit erfahrener Alpinisten und gut gelaunt mussten sogleich ein paar Kuchenstücke bei Tomaselli am Alten Markt eingeworfen werden.

Bevor wir dort Wurzeln schlagen konnten, waren wir schon wieder unterwegs, vorbei am idyllischen Wolfgangsee, zum Postalm Klettersteig. Völlig dehydriert ob der mehrstündigen Sonneneinstrahlung und kräftezehrenden Körperertüchtigung galt es anschließend, den Flüssigkeitshaushalt wieder auf Normalstand zu bringen. Z.B.: "Ananas-Kokos" aufgespritzt mit Soda auf 2 Liter. Nachdem der Durst endlich bekämpft war, konnte ein Eislutscher zur Abkühlung nicht schaden. Aber erst die "Ofenfrische" für dannach konnte unseren gröbsten Hunger stillen.



Ich habs genossen mit den zwei Klettersteig-Azubis und freu mich schon auf die Bezwingung der nächsten Eisenwege. Berg heilt.

Sonntag, 3. Juli 2011

Bachbetting

Elegant mäandriert das Bachbett hinauf auf 2.000m.


Heute ist mal Canyoning für Arme drann. 

Steilstufe um Steilstufe muss überwunden werden. Allerdings hinauf. Das Wasser gurgelt zwar,  mal über und mal unter dem zahlreichen Schotter, Flechten, Gebeine und blankgewienertes Kalkgestein machen es dem Bachbett-Kletternovizen nicht leicht, raufzukommen.

Ab und an ersetzen herabhängende, absterbende Latschen das Seil und das lose scharfkantige Kalkgestein macht ein konzentriertes Kraxeln notwendig.

Irgendwann ist man schweißnass auf der Hütte und trinkt lieber drinnen einen "Russischen" mit Zitrone als draußen bei 8°C hat und Jochwind ein kaltes Bierchen.

Und dann gehts wieder kniestärkende 1.000m runter - im Ohr Papillon als Hörbuch und im Mund Martinas leckere Cantuccini...Berg heilt!

Montag, 27. Juni 2011

O-Saft an Apfeltudel

Was gibt es schöneres, als nach neun Stunden Webdesigns und Grafikjobs noch mal den 1-PS-Motor auf Touren bringen und rauf auf die Nördlinger Hütte zu rasen?

1.20 Std. bei abendlichen 35°C und knappen 1.000 Höhenmetern öffnet die Poren und macht ganz schön durstig. 

Und weil die Orangeade so trocken nicht runtergeht, brauchts noch Gabis Apfelstrudel nach Nördlinger Art.

Leider hat mir die Rückentranspiration nicht nur den Rucksack durchnässt, sondern gleich auch noch das Display meiner Sony Nex-5 ruiniert. Shit happens aber Berg heilt!

Samstag, 25. Juni 2011

Zwei auf einen Streich

Nach einem ausgiebigen Frühstückchen gings in der Früh mit der bayerischen Hornisse nach Ehrwald. Ein gefühlt zehn Kilometer langer Stau wurde einfach überholt - eine Kuhherde musste von zwei Polizisten über die Straße geführt werden, anschließende Reinigung der Straße durch die Feuerwehr inklusive...

Seeben Klettersteig

Von der Talstation der Gondelbahn Ehrwalder Alm gings dann um ca. 10.30 Uhr los. Der Zustieg zum Seeben Klettersteig dauerte ca. 30 Minuten. Und vor dem Einstieg war schon eine Traube Germanen damit beschäftigt, in den Klettergurt reinzufinden ohne umzufallen.

Die Kletterei hier war nicht ohne: Der ergiebige nächtliche Regen, die Feuchtigkeit durch den nahen tosenden Wasserfall, die von Gletscherhand glattgeschliffenen Platten und das lehmverkrustete Profil meiner Klettersteigpatschen machten ein Klettern mit starkem Einsatz der Arme notwendig... Trotzdem behagten mir die spärliche Anzahl an Eisengriffen und -tritten gut und auch, dass an den kritischen Stellen am Seil Gummi-Dämpfungselemente der italienischen Fa. Kong gegen extreme Fallstöße eingebaut wurden.

Oben angekommen gings dann ca. eine Stunde zum idyllischen Seebensee, daran links vorbei, um den Berg herum zum nächsten Einstieg.

Tajakante Klettersteig

Dieser Steig führt elegant und gut versichert entlang eines Grates ca. 600 Höhenmeter nach oben.

Der Ausblick ist gewaltig: unten der Seebensee, die Coburger Hütte und auf der anderen Seite das Zugspitzmassiv. Wenn man oben am "Vorderen Tajakopf", 2.450m,  angekommen ist, erblickt man auch das Gaistal in beinahe voller Länge.

Oben hat es ganz leicht geschneit, die Anderen waren mit warmen Anoraks, gemütlichen Mützen, Handschuhen und Gamaschen unterwegs - aber auch ich war mit meiner "kleinen schwarzen" Turnhose und einem durchgeschwitzen Baumwoll T-Shirt bestens gegen die Unbill des Wetters gerüstet. Vielleicht hätte mir die Baumwolle nicht gleich auf dem Rücken festfrieren müssen. Auch war mein 350 ml Wasserbeutelchen für eine Tagestour leicht unterdimensioniert. Meine Ultralight Wanderstecken (daheim) hätt' ich für den zachen Abstieg gut gebrauchen können und ich weiß jetzt auch, dass ich von Dextro-Energy-Traubenzucker leichtes Sodbrennen bekomme. Mit den Klettersteigschuhen über 1000 Höhenmeter absteigen war auch nicht so der Hammer. Aber - Berg heilt!


Und hier noch ein paar Bonus-Bilder: alle mit Kinder-Plastikkamera-Optik!

Mittwoch, 15. Juni 2011

iBoobies

Farblich täuschen echt, geschmacklich Vanille, optisch in Chinesen-Gelb gehalten aber dafür unpraktisch - die "iBoobies"-iPhone Hülle für Männer ab 7.

Sonntag, 12. Juni 2011

Anus Munde

Nein - hier steh' ich nicht an der italienischen Autobahn, deren metallischer Aufprallschutz in Rostfarben gehalten ist, sondern bin oben auf der Hohen Munde und blicke nach Norden über das Gaistal zum Wetterstein-Gebirgszug.

Grad mal 2.662 Meter über der Adria sozusagen hoch, geht man vom Leutascher Örtchen Moos los, kommt nach einer halben Stunde an der Rauthhütte (1.605m) bereits völlig durchgeschwitzt vorbei und hat dann noch ehrliche 1.000 Höhenmeter vor sich.

Nicht nur die Höhenmeter machen einem zu schaffen, sondern auch der Wettersteinkalk aus dem Trias, der wie Steinzeit-Kugellager Sorgfalt bei der Trittwahl erfordert. (Einen Bauchfleck hab ich beim Runterstapfen bereits hingelegt...)

Das Wettrennen gegen ein junges deutsches Sportler-Pärchen vom Parkplatz unten bis zum Gipfel oben konnte ich gewinnen. Nach gut 2.40 Std. war ich droben, musste dann aber mal die komplette Trinkblase leeren, ein Camembert-Brötchen beißen und eine komplette Tafel Schokolade verdrucken. (Marke dem Verfasser bekannt!) Den Dextro-Energy-Traubenzucker (der laut Doris eh nix bringt) erwähne ich hier gleich gar nicht...

Geregnet hat es nicht, dafür wars die meiste Zeit recht nebelig. Das erspart einem beim Raufgehen das viele Landschaftsbetrachten, Segelfliegerzuschauen oder langatmige Berggipfelmemorieren...

Oben gibts neben dem Gipfelkreuz quasi als Belohnung jede Menge massiver Lawinenverbauungen, Wetterstationen, Hubschrauber-Landeflächen, unschöne Baracken u.v.a.m. Eigentlich eine eigenartige Kulisse für Mitterers Drama "Munde", das hier uraufgeführt wurde. Also nächstesmal gehts auf die Gehrenspitze oder den Wildofen. Berg heilt!

Hier noch ein paar bildliche Eindrücke von der Munde...

Samstag, 11. Juni 2011

grauer Star mit Schafblick

Pfingsten zeigt sich dieses Jahr bei uns von seiner "extrafeuchten" Seite. Schnaufele bildet sich am MCI weiter. Grund genug für mich, zu schauen, ob sich Feuchtigkeit am Berg anders anfühlt...

Also Rucksackl gepackt, Stulle geschmiert, Podcast gespeichert und Berg-Regenschirm verstaut.

Rauf gings zur Reither Jochalm, weiter zum Härmele Joch und rüber zur Nördlinger. (So bin ich auf mein Lieblingshüttele überhaupt noch nie hinaufgegangen...)

Oben wurde ich mit Nebel und gefühlten zehn Metern Sichtweite (auf das gewaltige Bergpanorama, grrrr) und einem Bussi von einem sehr zärtlichen Schafl belohnt! Bis es mir fast den Ringfinger mit seinen sägescharfen, nicht lückenfreien Zähnchen abknipste - sei's d'rum, hab ja noch neun andere.

So viel Mut fanden die andern nicht ganz klinisch reinen Paarhufer auch beeindruckend und wollten mich daraufhin gleich hinunter ins Tal begleiten. Vielleicht hätte ich auch nicht gerade hier die köstliche, duft-verströmende Pfirsich-Marakuja-Joghurt-Schoko von Ritter auspacken sollen. Wüste Drohungen, imaginäre Steine in der Größe eines Kinderkopfes und gestreckte Fäuste machten meiner schnellen Freundschaft mit den Vierbeinern jedoch ein jähes Ende. Berg heilt!


kleine Bilder-Galerie vom gemeinen Tiroler Joch-Schaf

Dienstag, 7. Juni 2011

Nachts(ch)icht

Nachdem Armin mir ein "gscheites" Fahrrad- bzw. Helmlicht geschenkt hat, musste ich das natürlich gleich abends ausprobieren.

Abfahrt mit dem MTB um ca. 20 Uhr über Reith und Leithen runter zur Schlossbachklamm und auf der anderen Seite wieder rauf nach Hochzirl, der Straße entlang hinab und dann wieder den Berg hinauf bis zur Magdeburger Hütte. 

Gottseidank hatte es zuvor geregnet und war dadurch das Wurzelwerk an den Steigen nicht so trocken und griffig wie sonst. Das Klima war feuchtschwül und die nassen Blätter und Gräser entlang des Weges hab ich mit den Radlschuhen getrocknet. Auch der eisigkalte Wind war am verschwitzen Körper kaum zu spüren.

Auf der "Magdeburger" wars bereits zappeduster und ich musste meinen ausgepumpten Körper mit ein paar Schlucken Wasser und zwei Ballast-Stoffls wieder in Form bringen. Raus aus dem nassen Gewand, rein in die "Langen" und schon gings wieder Richtung Heimathafen.

Mit der neuen "Lichtorgelanlage" war das ein herrliches Unterfangen, und mit einem 4000 mAh Akku, vier Power-LEDs und ca. 1000 Lumen in der Funzel war der Weg taghell ausgeleuchtet. Einzig der Mann im Pritschenwagen, dem ich nahe Hochzirl auf der Straße begegnete, fand es nicht so tolle, hieß mich einen Trottel und hupte in die Nacht. Kurz vor Mitternacht war ich wieder daheim, Martina schlief bereits - aber ein Abendessen hatte ich mir verdient...

Danke Armin! - Dein Lichtwesen...

Samstag, 4. Juni 2011

Ich schau ja aus wie Hulle...

meinte Christian, als wir uns nach der Bergtour bei den Schwiegerleuten retourmelden wollten...

Mit der Gondel gings mit einigen Downhillern rauf zur Seegrube und weiter bis zum Hafelekar (die Bahn gibts seit 1928!).

Von dort ist man nach wenigen Aufwärm-Metern beim Einstieg zum Innsbrucker Klettersteig. Der Klettersteig zeichnet sich einerseits durch eindrucksvolle Tal- und Panoramablicke, andererseits durch viel loses Material und wackelige Befestigung der Hacken und Drahtseile aus. Der Steig führt in Richtung Westen meist entlang dem Grat und über mehrere kleine Berggipfel, wie den Östlichen, Mittleren und Westlichen Kaminspitzen und vorbei am 2.482m hohen Kemacher.

Hier haben Christian und ich die erste Brotzeit zu uns genommen und uns von vier jungen Deutschen Wilden erklären lassen, wie sie sich von Biwakschachtel zu Biwakschachtel schlafen...

Weiter gings zum Langen Sattel, wo sich der Weg gabelt, der eine zurück zur Seegrube (1h - den hab ich gegenüber Christian aber lieber mal verschwiegen), der andere weiter zum Frau-Hit-Sattel. Nachdem es aber erst kurz nach 18 Uhr war, nahmen wir die nächste Passage zur Frauhuet - wie sie zur Zeit Maximilians noch genannt wurde. Hier drängte dann doch langsam die Zeit, dichter Nebel kam vom Tal aufwärts und wechselte über uns seinen Aggregatszustand. Blitzartig wurde es mangels Lichteinfall duster, die kleine Schafherde oben nahe dem Joch rottete sich zusammen. Begleitet von bedrohlichem Donnern gings dann runter zur Höttinger Alm und schließlich zur Hungerburg, wo wir ca. um 21.30 Uhr durchnässt und entkräftigt von Olli mit einem leckeren Capucchino belohnt wurden.

Kleine Fotogalerie