Nein - hier steh' ich nicht an der italienischen Autobahn, deren metallischer Aufprallschutz in Rostfarben gehalten ist, sondern bin oben auf der Hohen Munde und blicke nach Norden über das Gaistal zum Wetterstein-Gebirgszug.
Grad mal 2.662 Meter über der Adria sozusagen hoch, geht man vom Leutascher Örtchen Moos los, kommt nach einer halben Stunde an der Rauthhütte (1.605m) bereits völlig durchgeschwitzt vorbei und hat dann noch ehrliche 1.000 Höhenmeter vor sich.
Nicht nur die Höhenmeter machen einem zu schaffen, sondern auch der Wettersteinkalk aus dem Trias, der wie Steinzeit-Kugellager Sorgfalt bei der Trittwahl erfordert. (Einen Bauchfleck hab ich beim Runterstapfen bereits hingelegt...)
Das Wettrennen gegen ein junges deutsches Sportler-Pärchen vom Parkplatz unten bis zum Gipfel oben konnte ich gewinnen. Nach gut 2.40 Std. war ich droben, musste dann aber mal die komplette Trinkblase leeren, ein Camembert-Brötchen beißen und eine komplette Tafel Schokolade verdrucken. (Marke dem Verfasser bekannt!) Den Dextro-Energy-Traubenzucker (der laut Doris eh nix bringt) erwähne ich hier gleich gar nicht...
Geregnet hat es nicht, dafür wars die meiste Zeit recht nebelig. Das erspart einem beim Raufgehen das viele Landschaftsbetrachten, Segelfliegerzuschauen oder langatmige Berggipfelmemorieren...
Oben gibts neben dem Gipfelkreuz quasi als Belohnung jede Menge massiver Lawinenverbauungen, Wetterstationen, Hubschrauber-Landeflächen, unschöne Baracken u.v.a.m. Eigentlich eine eigenartige Kulisse für Mitterers Drama "Munde", das hier uraufgeführt wurde. Also nächstesmal gehts auf die Gehrenspitze oder den Wildofen. Berg heilt!
Hier noch ein paar bildliche Eindrücke von der Munde...
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