Nach einem ausgiebigen Frühstückchen gings in der Früh mit der bayerischen Hornisse nach Ehrwald. Ein gefühlt zehn Kilometer langer Stau wurde einfach überholt - eine Kuhherde musste von zwei Polizisten über die Straße geführt werden, anschließende Reinigung der Straße durch die Feuerwehr inklusive...
Seeben Klettersteig
Von der Talstation der Gondelbahn Ehrwalder Alm gings dann um ca. 10.30 Uhr los. Der Zustieg zum Seeben Klettersteig dauerte ca. 30 Minuten. Und vor dem Einstieg war schon eine Traube Germanen damit beschäftigt, in den Klettergurt reinzufinden ohne umzufallen.
Die Kletterei hier war nicht ohne: Der ergiebige nächtliche Regen, die Feuchtigkeit durch den nahen tosenden Wasserfall, die von Gletscherhand glattgeschliffenen Platten und das lehmverkrustete Profil meiner Klettersteigpatschen machten ein Klettern mit starkem Einsatz der Arme notwendig... Trotzdem behagten mir die spärliche Anzahl an Eisengriffen und -tritten gut und auch, dass an den kritischen Stellen am Seil Gummi-Dämpfungselemente der italienischen Fa. Kong gegen extreme Fallstöße eingebaut wurden.
Oben angekommen gings dann ca. eine Stunde zum idyllischen Seebensee, daran links vorbei, um den Berg herum zum nächsten Einstieg.
Tajakante Klettersteig
Dieser Steig führt elegant und gut versichert entlang eines Grates ca. 600 Höhenmeter nach oben.
Der Ausblick ist gewaltig: unten der Seebensee, die Coburger Hütte und auf der anderen Seite das Zugspitzmassiv. Wenn man oben am "Vorderen Tajakopf", 2.450m, angekommen ist, erblickt man auch das Gaistal in beinahe voller Länge.
Oben hat es ganz leicht geschneit, die Anderen waren mit warmen Anoraks, gemütlichen Mützen, Handschuhen und Gamaschen unterwegs - aber auch ich war mit meiner "kleinen schwarzen" Turnhose und einem durchgeschwitzen Baumwoll T-Shirt bestens gegen die Unbill des Wetters gerüstet. Vielleicht hätte mir die Baumwolle nicht gleich auf dem Rücken festfrieren müssen. Auch war mein 350 ml Wasserbeutelchen für eine Tagestour leicht unterdimensioniert. Meine Ultralight Wanderstecken (daheim) hätt' ich für den zachen Abstieg gut gebrauchen können und ich weiß jetzt auch, dass ich von Dextro-Energy-Traubenzucker leichtes Sodbrennen bekomme. Mit den Klettersteigschuhen über 1000 Höhenmeter absteigen war auch nicht so der Hammer. Aber - Berg heilt!
Und hier noch ein paar Bonus-Bilder: alle mit Kinder-Plastikkamera-Optik!
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