DAS HOTEL
Zum Hotel Irini (auf dem Startbild seht Ihr hinter dem Restaurant eine Terrasse. Dahinter war unser Zimmer!) ist es eine lange Fahrt von knapp 1 Minute, die wir nur Dank zweier Wasserkanister lebend überstanden. Mit letzter Kraft schleppten wir uns dem Übernachtungstempel entgegen und erreichten auch noch unser Zimmer. Wow, kann ich da nur sagen. Das soll griechischer Standard sein? Keine knarzenden Türen, keine Kakerlaken, keine abblätternden Farben. Und der Restaurantbereich ist schon fast eine chillige Lounge. Das Personal bestand aus dem Chef, dem griechischen Koch, 3 Polinen für Massage, Zimmerservice und Bedienung (sehr freundlich und sehr schüchtern) und Nicoletta aus Rumänien. Sie war unser Sonnenschein.
DIE SURFSTATION
Unsere zweite Heimat während des Urlaubs war die Surfstation. Vor allem für mich gab es da viel zu sehen!!! Die Boards, die Segel, die Mastfüße, ... und ganz nebenbei eine Unmenge an gestählten, braunen und mit einzel definierten Muskeln bepackten Oberkörpern der hilfsbereiten Surfcrew. Gottseidank mussten sie keine T-Shirts tragen. Entschädigt wurde Stoffi durch das weibliche Personal der Anemos Bar, die, so vermute ich, nach der Länge und Beschaffenheit ihrer Beine ausgesucht wurden. Kurz gesagt: perfekte Organisation, sehr hilfsbereit, tolles Material und viel Spaß!
DER WIND
Mei, isch des sakrisch guat gangen. Mein bessere Hälfte war fast nicht mehr von seinem Board zu bekommen. Und da Segel aller Größen immer zur Hand waren, wurde ein wahres Feintuning betrieben. 14 Tage lang zwischen 5 und 7 Bf. Jeder Surfer erblasst spätestens jetzt vor Neid.
DER SURFKURS
Ja, ja auch das musste sein. Ein Powerhalse-Kurs war schon gebucht und so konnte Stoffi sich nicht mehr drücken. Aber Manu, der französische Surflehrer, mit einem entzückenden Akzent im Englischen, ließ nicht locker. "Ah, Christoph, yu maste make di power-jeif like this: Backhand back and Backfoot back, out of the hook, now look, Charlie Chaplin, Robin Hood". Einfach grenzgenial die Beiden.
DAS ESSEN
Mit Halbpension bewaffnet wurden wir jeden Abend mit einem Salat, einer gemüsigen Vorspeise und dem Hauptgericht samt Miniatur-Nachspeise bedient. Lamm, Fisch, Moussaka und Rindfleisch wechselten sich ab. Und unser liebster Koch, mit hoher Stirn ausgestattet (liebevoll Conehead genannt) freute sich, wenn es schmeckte.
Zu Mittag waren wir in der Anemos Bar. Ein schottischer Koch zauberte riesige Chickenburger, Risotto, Salate, Baguettes, Cheese Cakes, Wraps und Omlettes der Spitzenklasse. Mit einem halben Liter Cranberries-Soda auf Eis schafften wir zusammen immer nur eine Portion.
DIE MITBEWOHNER
In der ersten Woche begleiteten uns Thomas und Sven aus München. Als gebürtiger Schwabe erklärte uns auch Sven, was ein "Herrgotts Bscheißerle" (siehe nächsten Blog) ist. Auch sonst waren das lustige Gesellen und die Fußball-WM war mit den beiden Kommentatoren ein Quell ewiger Freude.
In der zweiten Woche wurden sie durch Philipp, Pascal und Markus aus Bern, Schweiz ersetzt, die schon seit 12 Jahren hierher zum Surfen fliegen. Da konnten wir herzlich über diverse Ankedoten lachen und auch ernste Gespräch über die Schweiz führen. Zum Darüberstreuen lernten wir Silvia und Martin aus Wien kennen. Wenn Martin seine ersten Übernachtungsjahre auf Karpathos vortrug, lag man fast unter dem Tisch vor lauter Lachen.
Die letzten Tage wurden von einer Wiener Familie überschattet, die glaubten, das Hotel für sich zu haben. Mit lauten Zurufen (vom Tisch aufstehen und 50 m zum Angesprochen zu gehen ist schon zuviel verlangt) in schmerzhaften Dezibel-Bereich und völligem Ignorieren der anderen Hotelgäste, waren die ruhigen Tage gezählt.
DAS AUTO
Nach 14 Tagen ging es dann wieder nach Hause. Super!! Pünktlicher Abflug und pünktliche Landung, der Transferbus wurde perfekt erreicht. Das Auto hatte keinen Hagelschaden und die Klimaanlage funktionierte. Also, nichts wie heim nach Reith. Doch im Stadtgebiet von München war Schluss. Kupplungsdefekt. Gleich wurde der ÖAMTC aktiviert. Wozu hat man den einen Schutzbrief. Das verlief sehr gut. Sehr freundlich, sehr bemüht. Allerdings die Wartezeiten in München zum Abschleppen sind auch nicht schlecht. Das Auto ließen wir vor Renault München stehen und wir traten die Heimreise (bezahlt vom ÖAMTC) mit dem Zug an. Ca. 5 Stunden später als geplant waren wir wohlbehalten in Reith eingetroffen. Hurra!!!
FAZIT
+ zum Surfen ein Traum
+ Stark-Wind-Revier einfach super: keine Mücken, kühl in der Nacht
+ sehr ruhig
+ Hotel sehr schön
+ Lage einfach phantastisch
+ wenig Leute dank Wirtschaftskrise und Angst vor Streiks
+ Club Mistral Crew war ein Traum
+ Anemos Bar sehr zu empfehlen
+ Strände sauber, schön und beinahe menschenleer
+ Schweizer Mitbewohner sind cool
+ Münchner Mitbewohner auch
+ IPAD im Urlaub ist einfach nur geil!
+ Anreise: 1 Minute bis zum Hotel, kein Fluglärm
+ Chicken-Bay Trainingsrevier: vor allem für Martina fein
- ausgeliehenes Moped war Schrott
- Wiener Großkotzer im Hotel
- Internetzugang im Hotel (alle 2 Minuten zum Code eingeben)
- Infrastruktur auf der Insel schwach: Bus, Kläranlage, Windkraft...
- griechisches Fernsehprogramm: teilweise schwarzweiß!!
- Fußball-WM-Finale auf Griechisch ohne Delling und Netzer!
Wer bis hierher durchgehalten hat, der darf noch ein paar Fotos ansehen:
Karpathos Surf Urlaub |
2 Kommentare:
kurz und bündig - wie ich's halt mag!!
Danke für den praktischen Online-Reiseführer! Vielleicht komm ich in den nächsten Jahren darauf zurück ;-)
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