Wenn man es sich schwer machen will, muss man nur von Reith über die Berge nach Hochzirl wandern.
4.30 Uhr Tagwache. Grad nicht die Martina wecken. Nach Zähneputzen, Pausenbrotschmieren und "Stoffwechseln"gehts gleich zwei Stunden rauf auf den Berg zur Nördlinger Hütte. Hier war nach den gestrigen Sonnwendfeuern-Feiern noch alles verschlafen. Zack - der erste von drei Doris' Früchteriegeln wird verdrückt und gibt Kraft für die vor mir liegende Tortur.
Den Nebel hab ich im Tal gelassen, heroben ist schönstes Wetter, die Sonne heizt bereits ein und die Weleda-Sonnencreme aus dem Jahr 2003 ist natürlich im anderen Rucksack.
Dann gehts die nächsten zwei Stunden vorbei an den Wimmertürmen, z.T.: über harte Schneefelder entlang der Freiungen bis zur Kuhljochspitze. Gamsen hab ich keine gesichtet, dafür aber ist das Gebimmel der zahlreichen Schafherden schon von weiten zu vernehmen. Hier wird Pause gemacht, mit Stulle und hartgekochtem "Gaggele".
Dann gehts endlich nur mehr hinunter, und das die nächsten zwei Stunden lang. Vorbei an Schafelen und durch endlose Zuntern (tirolerisch für Latschen). Diese bestäuben einen permanent, die Hitze staut sich hier besonders gut und wenn man sie beiseite gibt, pickt einem das Harz die Finger zusammen. Irgendwann schlagt man auf Hochzirl ein und ist froh, wenn man von seiner Liebsten abgeholt und entführt wird (zum blauen Backhaus in Kematen…)