Mittwoch, 29. Dezember 2010

No Vertical Limit

Oft wird man richtig belohnt, wenn man den kleinen Schweinehund gleich morgens bezwingt:

Mit g'scheiten Schneeschuhen steil hinaufstapfen, schnaufen, schwitzen, grinsen. Ruhe kehrt ein, Wildspuren verlaufen sich im Schnee, Losungen werden nicht ignoriert, die Sonne brennt einem ins G'nack und ein paar Kekselen im Rucksack hauchen bald ihr kurzes Leben aus....

Und die anderen unten im Tal? Die Zurückgebliebenen. Die müssen unter der Nebeldecke im eigenen Saft darben...

Montag, 27. Dezember 2010

How To Make A Holzvase

Wie macht man eine Vase aus Holz, ohne dass man Obstbauer ist?

Was man dazu benötigt: eine entsprechende Drechselbank, vornehmlich eine der Fa. HAPFO, dazu Drechsel-Beitel, Absaugung, Mundschutz, Visir, Öle, Wachse, Taschentücher, Schmirgelpapiere von 40, 80, 120, 240, eine Stichsäge mit Schmackes, eine Bohrmaschine für Holz (Schlageinrichtung nicht vonnöten), Holz - besser gesagt eine Birken-Mehrschichtplatte (im Volksmund Sperrholz), Zirkel und jede Menge Leim. Literweise. Und nicht zu vergessen Zwingen - soweit das Auge reicht.

(1) Schnittbogen, Zirkeln, Sägen


Um aus einer Sperrholzplatte möglichst viele Vasen herauszubekommen, hab ich mir eine Zeichnung angefertigt. Wölbung, Fuß und Hals lassen sich so besser vorstellen. Außerdem bekommt jeder Ring einen Außen- und Innendurchmesser, und bei manchen Teilen kann man mit Nutzen arbeiten.

Nachdem die Kreise per Zirkel auf die Platte übertragen worden sind, muss man (stundenlang) per Stichsäge, ohne Pendelhub, dafür aber mit Ausfransschutz diese Teile aussägen.

(2) Leimen, Zwingen

Jetzt gilt es, immer zwei Teile zusammenzuleimen. Und das mit einem (langsam trocknenden) Standardleim. Dieser ist dann zum Drechseln nicht so steinhart, wie der Expressleim. Die Trocknungszeit beträgt ca. 6 Stunden (was heißt, über Nacht...)

Und das Ganze möglichst zentriert - was blöderweise nicht immer ganz gelingt. Abweichungen multiplizieren sich gerne mal zu einer ordentlichen Differenz auf, was sich dann beim Drechseln als sehr nachteilig erweist. Die mit Leim versehenen Teile schwimmen ab und an, aber im Laufe der Zeit bekommt man dementsprechende Übung. Und, damit einem beim Drechseln kein Sperrholz abhaut, muss hier ordentlich mit Zwingen gearbeitet werden.

(3) Halbschalen, Drechseln

Mit den jeweils sieben Ringen bildet man die zwei halben Vasenteile aus. Damit kann ich dann außen und innen ensprechend viel Material zu einemr erträglichen Wandstärke wegdrechseln.

Da ich immer im Stirnholzbereich arbeite, ist der Materialabtrag dürftig, und man muss häufig die Drechselbeitel nachschleifen. Und die Späne und der Staub sind so heiß, dass man an den Händen zum Teil Brandblasen bekommt. Dann wird innen mit Schleifpapier unterschiedlicher Körnung nachgeschliffen. Gut, dass ich hier eine Absaugung habe. Birkin ist zwar gut fürs Haar, Birkenelixier gut für den Hals aber Birkenholz-Schleifstaub nicht gut für die Nase.

(4) Zusammenleimen der Halbschalen

Jetzt wirds nochmals richtig spannend. Passen die zwei Teile auch zusammen? Dies vorausgesetzt wird hier wieder ordentlich Leim aufgetragen und die zwei Teile auf der Drechselbank möglichst passgenau zusammengeleimt. Nachdem man die noch unfertige Vase über Nacht trocknen gelassen hat, ist am nächsten Tag das finale Überdrehen angesagt.

Dann geh ich bei der Drechselmaschine mit der Umdrehungsgeschwindigkeit hinauf und schleife vorerst mit dem Exzenterschleifer und einer 40er Körnung (sehr grob). Dann wird mit 80er, 120er und 240er Textilschleifpapier immer feiner geschliffen.

Dannach mit Leinölfirnis das Ganze eingelassen, mit Hutten das überflüssige Material an der drehenden Vase entfernt und dann mit einem Bausch Birken-Drechselspäne noch nachpoliert.

(5) Ende, Äpfel, Amen

Jetzt wird nur mehr noch schnell ein Gott-Sei-Dank-Es-Ist-Nix-Passiert gesprochen. Ich bin stolz auf die getane Arbeit und tu so, als ob ich aus einer Holzvase das brackige Blumenwasser heraustrinken müsste...

Sonntag, 26. Dezember 2010

Hirschragout beim Hirschen

Schon mehrere Jahre Tradition hat bei uns das gemeinsame Abendessen im Hirschen zu Leithen. Einem Gasthof mit Tiroler Wirtshaustradition. Und der engste Familienkreis rund um meine Schwiegereltern ist eingeladen und freut sich bereits seit Tagen darauf!

Ob Wildragout, Wildschweinpastete, Blunzn oder Rehrücken - hier findet man immer was Gutes und Herzhaftes! Bei den Nachspeisen schwächelt bereits der Eine oder andere. (Nicht zuletzt der Gürtel um die Hose...)

Das Ambiente der Zirbenstube ist sehr angenehm, was man vom Vorbeifahren nach dem Zirler Berg oft gar nicht so vermuten würde.

Caroline, die Tochter des Hausherren bedient souverän, ihr Bruder Peter ist für das Kochen der Leckereien verantwortlich! Danke! Gut wars.

Homepage Gasthof Hirschen

Auf großem Fuß mit MSR

Bei klirrender Temperatur und Sonnenschein machte ich mich auf den Weg hinauf - einen Stock höher. Mit dabei die neuen Lightning Ascent Schneeschuhe von MSR: Und diese Dinger sind was G'scheites, auch wenn sie ein kleines Loch ins krisengebeutelte Winterbudget reißen.

Der Außen-Umfang der Schneeschuhe  ist relativ klein, dafür aber aus gezacktem Luftfahrts-Aluminium. Das macht sie sehr stabil und sorgt in alle denbaren Richtungen, hinauf, hinunter, seitlich immer für unglaublichen Halt. (Und lässt sich wahrscheinlich auch zum Umsägen einer mittelgroßen Tanne verwenden...)

Außerdem sind unter dem Fuß gezackte Querträger, die nochmals ein Rutschen verhinden sollen. Vor allem beim Hinuntergehen geben einem diese zwei Traversen ein sehr sicheres Gefühl.

Wenn man wie auf Stufen steil hinaufgehen will, lassen sich hinten Steighilfen aufklappen (Bedienung auch mit Stöcken möglich!) und vorne beißen sich ordendliche Edelstahl-Frontzacken in den harten Schnee, störende Wurzel oder blankes Eis. Die Befestigungs-Bänder sind aus handschuhfreundlichem Urethan gefertigt, und damit laut Hersteller-Angaben bis -40°C biegsam. Optional dazu gibts Verlängerungselemente, die bei mehr Schnee (oder deutlicher Gewichtszunahme während den Weihnachtstagen) für bessere Tragfähigkeit dienen sollen. Das ganze verstaut in einem passenden Schultertäschchen mit jeder Menge Schnikschnak rundet das ganze Bild ordentlich ab. Daumen ganz nach oben für die Lightning Ascent Schneeschuhe von dem amerikanischen Ausstatter Mountain Safety Research.

Testbericht bei Trailspace